Besinnliche Weihnachten

Besinnliche Weihnachten

und alles Gute zum bevorstehenden Jahreswechsel. Wir wünschen euch viele schöne Touren und Erlebnisse in den Bergen, die vor allem in diesen schwierigen Zeiten Kraft und Energie geben. 

Zu diesem Anlass möchte sich die Ortsstelle bei allen herzlich für die treue Unterstützung unserer Aufgabe bedanken!

Johann Knapp – Nachruf

Johann Knapp - Nachruf

Am 3. Juni 2020 verstarb unser Bergrettungskamerad Johann „Hans“ Knapp im 90. Lebensjahr.

Hans war von 1969 bis 2010 als aktiver Bergretter in der Ortsstelle Wattens &. Umgebung tätig.
Über 4 Jahrzehnte war Hans als Bergretter aktiv in der Ortsstelle bei schwierigen Einsätzen dabei –
besonders in Erinnerung geblieben sind der Sucheinsatz 1970 nach vermissten Bergkameraden des
Alpenvereins Wattens am Piz Morteratsch in der Bernina-Gruppe und der mehrtägige Berge- u.
Rettungseinsatz 1979 zweier Kletterer an der Lalidererspitze im Karwendel bei winterlichsten
Bedingungen.
Bei der letztjährigen Jahreshauptversammlung konnten wir ihm die Urkunde für 50 Jahre im
Bergrettungsdienst persönlich überreichen. Worüber er sich sichtlich gefreut hat. Im Anschluss in
kleiner Runde haben wir bis spät in die Nacht seinen Erzählungen gelauscht. Hans war immer für einen
„guten Schmäh“ zu haben. wir werden ihn vermissen.

Hans, wir bedanken uns für deine jahrzehntelange Tätigkeit in der Ortsstelle, wir werden dir ein ehrendes Andenken bewahren.

Die Bergkameraden und Freunde der Bergrettung Wattens &. Umgebung

Andreas Schwaiger/Ortsstellenleiter

Ein gutes neues Jahr

Ein gutes neues Jahr

…wünscht die Bergrettung Wattens und Umgebung. Für das neue Jahr 2020 wünschen wir allen viele schöne Touren, schöne Bergerlebnisse und vor allem eine stets sichere Heimkehr von euren Abenteuern.

Zu diesem Anlass möchte sich die Ortsstelle bei allen herzlich für die treue Unterstützung unserer Aufgabe bedanken!

67. Jahreshauptversammlung

67. Jahreshauptversammlung

Die diesjährige Jahreshauptversammlung fand am 29. Nov.2019 in Wattens im Gasthof Goldener Adler statt.

 Ortsstellenleiter Andreas Schwaiger konnte neben der aktiven Mannschaft einige treue Bergrettungs-pensionisten und auch die Ehrengäste

  • Gem.Vorstand Mag. Ing. Gerhard Haim von der Markt-Gem. Wattens
  • Bgm. Josef Schindl von der Gem. Baumkirchen
  • Bgm. Josef Gahr von der Gem. Fritzens
  • Bgm. Ing. Hansjörg Gartlacher von der Gem Kolsass
  • Bgm. Maximilian Harb von der Gem Volders
  • Bezirksleiter der Bergrettung-Tirol Thomas Schöpf
  • Landesleiter der Bergrettung-Tirol Hermann Spiegl

begrüßen.

Die Bergrettung Wattens & Umgebung kann wiederum einen sehr umfangreichen Tätigkeitsbericht vorweisen:

Im Jahr 2019 waren 236 Termine abzuarbeiten. Aufs Jahr gerechnet bedeutet dies jeden 1,5 Tag eine Aktion in Sachen Bergrettung.

Die Bergretter investierten dabei 4.932,5 Stunden ihrer Freizeit in die ehrenamtliche und gemeinnützige Tätigkeit zum Schutz und der Sicherheit im Einsatzgebiet der 8-Gemeinden, die das Einsatzgebiet umfasst.

  • 22 Einsätze im Einsatzgebiet Wattental, Voldertal, Kolsasstal, Gnadenwald und im Vomperloch
  • 13 Schulungsabende
  • Übungen/Übungsabende
  • 8 Termine mit der Landes-/Bezirksleitung
  • 34 Aufsichtsabende in der Kletterhalle der Markt-Gem. Wattens
  • 6 Termine für die Allgemeinheit in den 8-Gemeinden im Einsatzgebiet (Rettungsdienste bei Schirennen, Frühjahrsputz. Sicherungstätigkeit der Maibaumkraxler in Volders u. Weer, Routenschrauben in der Kletterhalle Wattens,Projekt „gemeinsam Sicher“ der Polizei Wattens, Austausch der Express-Schlingen in der ges. Kletterhalle der Markt.-Gem. Wattens,…)
  • 12 Gemeindetermine in den 8 Gemeinden im Einsatzgebiet
  • 9 gemeinschaftliche Aktionen (Schulungstouren, Törggelen,…)

Dies sind nur einige Eckpunkte aus dem umfangreichen Tätigkeitsbericht des Jahres 2019.

Auch der Kassabericht von unserem Kassier Christian Rehrl fiel positiv aus und wir können die Einsatzmannschaft auch im nächsten Jahr wieder unterstützen und einige Anschaffungen tätigen.

Für das Jahr 2022 wurde zur leichteren Planung im Buget des Landes Tirols und bei der Landesleitung der Bergrettung Tirol bereits ein Einsatzfahrzeug vorreserviert. Das derzeitige Einsatzfahrzeug VW-Bus wird dann 30Jahre alt sein und wird im Jahr 2022 ausgewechselt.

Anschaffungen 2019:

  • Mannschafts u. Einsatzausrüstung konnte dank der Unterstützung unserer 8-Gemeinden wieder angekauft werden. Die Kosten betrugen 9918€. (Die Einsatzausrüstung für einen Bergretter beträgt ca. 7.000 EUR und ist spätestens alle 6 bis 8 Jahre zu erneuern!
  • LVS-Geräte (Lawinen-Verschütteten-Suchgeräte) wurden für die ges. Mannschaft erneuert ca. 6.000€
  • Technisches u. Seiltechnisches Material. 465€
  • Erste-Hilfe-Material für die Einsatzrucksäcke wurde erweitert 509€.

 Neuaufnahmen:

Neu aufgenommen wurden Holaus David und Kofler Daniel, die nach einjähriger Probe-Anwärterschaft und zweijähriger Ausbildung alle Ausbildungs-Kurse erfolgreich abgeschlossen haben.

Wir gratulieren herzlichst dazu!

 

Derzeit sind in der Ortsstelle sechs Anwärter in Ausbildung. Nachwuchsprobleme gibt es glücklicher Weise keine.

Natürlich sind Neuzugänger/innen immer herzlich willkommen!

Genauere Infos gibt’s unter www.bergrettung-wattens.at. Anfragen unter info@bergrettung-wattens.at

 

Ehrungen:

Gegehrt für 25 Jahre im Dienste der Bergrettung wurde Alois Pittl.

Für 50 Jahre im dienste der Bergrettung wurde Hans Knapp geehrt.

 

Die Ehrengäste (Gemeindevertreter von Wattens, Fritzens, Baumkirchen, Kolsass, Volders) bedankten sich

bei den Grußworten bei der Mannschaft für den ehrenamtlichen und gemeinnützigen Einsatz im

Jahr 2019 und wünschten alles Gute und dass alle wieder gesund und unfallfrei von den Einsätzen

und Übungen zurückkehren möge.

Mannschaft der Bergrettung Wattens & Umgebung bei der LVS-Übung im Wattental

Hans Mariacher – Nachruf

Hans Mariacher

Hans Mariacher war 33 Jahre Mitglied der Bergrettung Wattens & Umgebung und 44 Jahre Mitglied im Alpenverein Wattens. Beim Alpenverein Wattens übte er seit 2008 er die wichtige Funktion des Schatzmeisters aus. Bei der Bergrettung Wattens & Umgebung war er über Jahre als Einsatzleiter sowie unter anderem als Schriftführer tätig. Am 29.09.2019 ist Hans bei einer Fahrradtour einem Herzinfarkt erlegen.

Danke an Ferry Markart, langjähriger Seil- und Bergpartner von Hans, sowie Mitglied der Bergrettung und des Alpenvereins Wattens für diese berührenden Abschiedsworte:

Die Familie, die Berge, das Engagement in Vereinen und das Handwerk waren dem Hans sein Leben. Ich möchte über den Bergsteiger und damit untrennbar verbundenen Vereinsmenschen Hans Mariacher a bissl was erzählen. Es wird wohl Anfang der Achtzigerjahre gewesen sein, dass sich die Wege von Hans und mir kreuzten. Der Klettergarten am Himmelreich war damals der Treff- und Mittelpunkt der überschaubaren Kletter- und Bergsteigerszene von Wattens. Kletterhalle gab es damals noch keine. Hans und ich, wir haben uns von Anfang an gut verstanden. Ich der junge, unerfahrene, der Hans der ältere und erfahrene Alpinist. Hans war kein lauter, sondern ein bescheidener, zurückhaltender Mensch. Ein Ruhiger, der nie viel Aufsehen von seinen Touren gemacht hat. Nur wenn ihm etwas gegen den Strich ging, wenn ihm etwas nicht passte, erhob er das Wort und war mit Argumenten gewappnet. Das geplante und inzwischen begonnene Bauvorhaben bei ihm in der Nachbarschaft in der Swarovskistraße, das war so etwas. Er hat das Wort erhoben und hat argumentiert. Und, er hat was bewirkt. Ich kann mir vorstellen, dass da die Gesprächspartner in der Marktgemeinde Wattens einen anderen Hans Mariacher kennen gelernt haben. Ja, es braucht solche Menschen und es bräuchte in unserer Zeit mehr denn je Menschen mit Zivilcourage.

Hans Mariacher - Watzespitz Ostgrat

Erzählt hat er nur, wenn man ihn darauf ansprach. Wenn er mir von seinen Touren im Karwendel mit dem Jenewein Burg oder auch den durchwegs abenteuerlichen Fahrten mit dem Prem Sepp in die Westalpen erzählte, hing ich an seinen Lippen und konnte nicht genug kriegen. Ehrgeizig war er, der Hans, die Begehungszeiten waren ihm wichtig. Nicht um damit anzugeben, nein, es hat ihm einfach Freude bereitet. Ich erinnere mich da an eine Schitour auf den Hirzer. Wadentiefer Pulver, Hans hat vom Gasthof Haneburger bis zum Gipfel eine pfeilgerade Spur ohne eine einzige Spitzkehre gezogen, Gehzeit unter 2 Stunden. Am Gipfel ein Berg Heil und das so typische, spitzbübische Lächeln und man hat dem Hans angesehen er war mit sich und der Welt zufrieden. Ein perfekter Tag. Wir haben noch viele gemeinsame perfekte Tage am Berg verbringen können. Mit Freude denke ich an ein Wochenende in den Dolomiten. Den 2. Sellaturm über die Kasnapoff Kante erklettert und weil es so gut gelaufen ist, gleich noch die Vinatzer Verschneidung auf den Piz Ciavaces dran gehängt, dann Weiterfahrt in die Tofana und am nächsten Tag durch die 800 m hohe Südwand der Tofana di Roces. Ein Wochenende ganz nach dem Geschmack von Hans und wieder dieses unvergleichbare Lächeln. Oder die Grundschartner Nordkante im Zillertal an einem Tag. 2000 Höhenmeter und Kletterei bis in den oberen 5. Grad. Unvergesslich. Es gäbe noch viel von solchen perfekten Erlebnissen mit Hans am Berg zu erzählen.

Allein schon die Fahrten zu unseren Zielen waren ein Erlebnis. Es verging keine Fahrt, ohne dass er mir von seinem Saab vorschwärmte: „Das war halt ein Auto“. Hans, der gelernte Elektromechaniker und technisch affiner, begnadeter Handwerker und ich der handwerklich völlig untalentierte Schreibtischhengst. „Hans, ich muss dir heute gestehen, dass ich oft nicht verstanden habe, über was du mir in allen Details von deinen Ideen und Arbeiten erzählt hast. Aber es war so interessant und mitreißend, dass ich Dir immer meine volle Aufmerksamt schenkte.“ Ein Beispiel aus der jüngeren Zeit fällt mir ein. Für die digitale Fotografie konnte er sich gleich begeistern. Aber was tun mit den tausenden Dias? Die im Handel erhältlichen Scanner haben dem Anspruch des Hans nicht entsprochen. So hat er in zweijähriger Entwicklungsarbeit eine perfekte Vorrichtung für das digitale Abfotografieren der Dias gebaut.

Hans war 33 Jahre Mitglied der Bergrettung und 44 Jahre Mitglied im Alpenverein Wattens. Wer zu jener Zeit Mitglied der HG war, war auch gleichzeitig irgendwie in der Bergrettung integriert. Offiziell ist Hans erst 1986 in die Bergrettung aufgenommen worden, aber wir wissen von seinen fesselnden Erzählungen, dass er bereits 1979 bei der legendären dreitägigen Bergung an der Laliderer Nordwand im Karwendel aktiv beteiligt war. Bei der Bergrettung war er unter anderem Schriftführer und über viele Jahre kompetenter Einsatzleiter. Beim Alpenverein war Hans 8 Perioden als Funktionär tätig. Mit seiner Pensionierung hat Hans zum Leidwesen der Bergrettung aber zur großen Freude des Alpenvereins sein Wirken mehr und mehr zum Alpenverein verlagert. Seit 2008 übte Hans die wichtige Funktion des Schatzmeisters aus. Wie bei seinen vielen technischen oder handwerklichen Projekten, war er im Umgang mit den Finanzen genau so akribisch und penibel. Wenn Hans bei der Jahreshauptversammlung seinen Kassabericht auf Punkt und Komma vorgelesen hatte, war man über jeden Zweifel erhaben. Nicht selbstverständlich war sein Engagement beim Umbau des neuen AV-Hauses. Mit viel Herzblut, einer großen Portion Vertrauen und jugendlichem Antrieb ist Hans dem neuen Vorstand bei diesem ehrgeizigen Projekt tatkräftig zur Seite gestanden.

Hans war allzeit bereit. Mit seiner Erfahrung, seiner Motivation aber auch mit seiner finanziellen Kontrolle war Hans unverzichtbar für die Umsetzung und den Erfolg dieses Vorhabens. Neben seinen Qualitäten als Schatzmeister überraschte er immer wieder mit humorvollen Anekdoten aus seinem Leben, bei dem kein Auge trocken blieb. Ein zufälliges Treffen im AV-Haus konnte hier leicht in einem einstündigen Plausch enden.

Neben Bergrettung und Alpenverein hat er noch Zeit gefunden, in der Vinzenz-Gemeinschaft tätig zu sein. Das war ihm wichtig. Und da schließt sich der Kreis. Mit Begeisterung hat er mir erst unlängst von den Spaziergängen im Rollstuhl mit dem weit über 90jährigen ehemaligen Jungmannschaftsführer Aichner Toni erzählt. Und ich weiß nicht, wer die größere Freude dabei gehabt hat, der Toni oder der Hans.

 Hans wird fehlen, beim Alpenverein als akribischer Schatzmeister, viel mehr jedoch als Mensch und Freund. Hans, Danke für Deine Kameradschaft, Danke für Deine Freundschaft, Danke für alles. Ruhe in Frieden.

Markart Ferry, 04.10.2019

mit Alpenverein Wattens und Bergrettung Wattens & Umgebung